BASF SE
Überblick (Zahlen GJ 21)
Ca. 110,000 Mitarbeiter
Ca. 78 Mrd. € Umsatz
Ca. 7,8 Mrd. € EBIT
EBIT-Marge (bereinigt) ca. 10%
Hauptsitz Ludwigshafen am Rhein
Mitglied des Dax40
Geschichte
BASF ist einer der größten Chemiekonzerne weltweit, dessen Ursprünge zurück bis ins Jahr 1865 gehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die heutige BASF Teil der IG Farben um v.a. dem amerikanischen DuPont Konzern Paroli bieten zu können und Größenvorteile innerhalb der deutschen Chemieindustrie besser nutzen zu können. Nach dem 2. WK wurde die Entflechtung von den alliierten Besatzungsmächten verfügt, wodurch u.a. die Unternehmen Bayer, BASF, Hoechst und Agfa entstanden.
Geschäftsmodell
BASF ist in sechs Segmente untergliedert, die eingeständige unternehmerische Verantwortung tragen (siehe hierzu auch die entsprechende Segmentberichterstattung im Geschäftsbericht der BASF SE; Stichwort: Management Approach gemäß IFRS 8).
Segmente:
Chemicals (Basischemikalien, Zwischenprodukten)
Materials (Kunststoffe, Polyamide, Monomere, Werkstoffe und Vorprodukte für die Kunststoff- und kunststoffverarbeitenden Industrien)
Industrial Solutions (u.a. Kraft- und Schmierstofflösungen, allgemein Inhalts- und Zusatzstoffe für industrielle Anwendungen)
Surface Technologies (Katalysatoren, Lacke, Oberflächentechnik, Batteriematerialien)
Nutrition and Care (Inhaltsstoffe für Nahrungsmittel und Körperpflege)
Agricultural Solutions (Saatgut, Pflanzenschutzmittel, digitale Technologien und Lösungen)
Dabei ist Surface Technologies das umsatzstärkste Segment (29%), gefolgt von Materials (19%) und Chemicals (17%). Der Gewinn dagegen kommt zum Großteil aus den Segmenten Chemicals (ca. 3 Mrd. € EBIT) und Materials (ca. 2,3 Mrd. € EBIT).
Wie man sehen kann, ist BASF weltweit und in unzähligen Geschäftsfeldern und Branchen tätig, meist als Zulieferer von Vorprodukten. Damit ist man sehr diversifiziert aufgestellt und nicht von einer speziellen Branche abhängig was das Unternehmen grds. robust und krisensicher wirken lässt.
Aktuelle Zahlen
Die selbst gesteckten Ziele konnten in GJ 2021 allesamt erfüllt oder sogar übertroffen werden. U.a. stieg der ROCE auf 13,5% und der Umsatz um ca. 30%. Das Eigenkapital konnte leicht gesteigert werden, während die Verbindlichkeiten nahezu konstant blieben. Somit war es ein mehr als erfolgreiches Jahr, was sich aber durch die unterjährigen Prognoseanhebungen bereits abgezeichnet hatte.
Das Ergebnis je Aktie betrug 6,00€; basierend auf einem operativen CF von > 7 Mrd. € kann die Dividende auf 3,40€ je Aktie angehoben werden (Vorjahr 3,30€). Dies entspricht einer starken Dividendenrendite von momentan ca. 5,5% (Kursniveau <60€ Ende Februar 2022).
Für 2022 geht der Konzern von ungefähr gelichbleibenden Zahlen aus, v.a. beim ROCE wird sogar von einem leichten Rückgang ausgegangen.
Ausblick
Die Prognose für 2022 war tendenziell zurückhaltend. Man geht von gleichbleibenden bis leicht rückläufigen Zahlen aus. Dies sind zwar keine besorgniserregenden Aussagen, trüben das Bild dennoch etwas. Immerhin ist ein langfristiges profitables Wachstum notwendig, um weiterhin die hohen Dividenden rechtfertigen zu können. Chemie wird allerdings in allen Lebensbereichen benötigt, wodurch BASF automatisch interessante Zukunftsfelder besetzt. Hinzu kommen weiterhin Chancen durch Digitalisierung und weiterhin hohe F&E-Aufwendungen, die sich sicherlich auch in der Zukunft materialisieren werden.
Fazit
Die BASF hat in 2021 eines der stärksten Jahre der letzten Jahre hingelegt. Sowohl EBITDA, EBIT, Cash Flow als auch die Bilanz deuten auf ein kerngesundes Unternehmen hin. Die starke Dividendenrendite von momentan ca. 5,5% macht das Unternehmen zu einer guten Value Aktie.
Bzgl. der Zukunftsaussichten sollte ein langsames Wachstum im Bereich des Möglichen sein. Falls dies gelingt, sollten, gepaart mit den starken Dividenden, auch wieder höhere Kurse möglich sein.
Eine erste Position kann daher guten Gewissens aufgebaut werden, bestehende Aktionäre bleiben an Bord.
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